Mittwoch, 24. Februar 2010

~ Premier Chapitre ~

DAS GEHEIMNIS DER ROBBEN



Meine Mutter stand am Fenster, das bleiche Gesicht dem rauschendem Meer zu gewandt, während das schwarze Haar im salzigen Wind der Küste wehte. Sie war manchmal so, dann stand sie am Fenster, schwieg Stundenlang, aß nichts, trank nicht, wendete sich von allen Menschen ab.
"Mutter?" Sie drehte sich um und sah mich mit ihren schwarzen Augen an, in denen man weder die Pupille noch Glück oder Freude fand, sondern nur tiefe Trauer.
"Meine kleine Tyra!" Sie breitete die Arme aus, aber ich blieb nur mit Ausdruckslosem Gesicht stehen.
"Bist du wieder traurig?" Meine Mutter lächelte und schüttelte den Kopf.
"Nein! Ich dachte nur nach! Das Meer ist heute wieder so schön!" Das stimmte. Es war wunderschön. Es schimmerte strahlend blau, bei der Nachmittagssonne, genauso blau wie der Himmel. Wenn der sich aber wegen der untergehenden Sonne orange färbte, so färbte sich die See mit ihm. Fiel aber die Nacht über Irlands Küsten, verfiel das Wasser ebenfalls in ein tiefes schwarz. Unergründlich, mystisch und unendlich melancholisch. Nun setzte ich mich doch neben sie auf das hölzerne Fensterbrett unseres alten Hauses und legte mich in ihre Arme. So saßen wir eine ganze Weile still da.
"Erzählst du mir eine Geschichte?" flüsterte ich.
"Welche denn?" antwortete sie mir genauso leise.
"Du weißt welche! Die von den Robben!"
"Du meinst die Geschichte des Geheimnis der Robben?" Ich nickte, "Aber die habe ich dir doch schon hundert Mal erzählt!" Wieder nickte ich.
"Sie ist aber so schön! Bitte, noch ein Mal!" Und meine Mutter begann die Geschichte über die Sagenumwobene Frau zu erzählen, die als erste, je unsere Insel betrat.
"Vor langer Zeit gab es hier viele, viele Robben. Die schönsten, größten, kleinsten und süßesten Robben ganz Irlands. Da, auf dem großen Felsen saßen sie dann im Sommer, die jungen und alten und sonnten sich, kühlten sich im Wasser ab oder fingen Fische.
Aber nicht nur die Robben jagten die Fische, nein, auch die Menschen. Wegen den großen Klippen aber, kamen sehr wenige Fischer her, denn sie wollten nicht ihre Boote ans Meer verlieren. Nur die mutigsten trauten sich das zu und einer dieser Mutigen, war der Gründer unseres Stammes. An diesem Tag war die See stürmisch und schon bald zerschellte sein Boot an einer der Felsen. Mit Mühe konnte er sich an Land retten. Unser Land. Es lebte sich ganz gut, dachte er, aber schon bald bekam er Sehnsucht nach etwas Gesellschaft.
Er saß auf der Rückseite einer der Robbenfelsen und beobachtete dessen Bewohner, mit äußerster Vorsicht, da geschah etwas sehr seltsames. Aus einer der Robben, begannen menschliche Finger heraus zu kommen und langsam zogen sie sich aus der nassen Haut des Tieres heraus und was da, vor den Augen des jungen Fischers zum Vorschein kam, war eine wunderschöne Frau, mit einer so bleichen Haut, wie er es noch nie gesehen hatte und so tief schwarzen Augen, wie sie nur die Robben haben.
Der junge Mann starrte auf das eben erschiene Wesen an und erinnerte sich unmittelbar an die Irische Legende, die besagte: "Die Gestalt, so wunderschön und rein, erboren aus dem Leben einer Robbe, nun halb Mensch, halb Meer ist, gehört dem, der es schafft, die Haut des Wesens zu nehmen. Die Kreatur aus zwei verschied'nen Dingen wird gehorchen dem, der dessen wahres Leben stets verstecket hält. Doch wenn sie ihr abgelegtes Fell findet, kann sie nichts mehr daran hindern, ihr echtes Ich zu sein!" Mit äußerster Vorsicht die Worte im Kopf, schlich er sich zu dem Mädchen hin, das sich gerade im Wasser betrachtete und steckte die noch nasse Haut der Robbe unter seine Jacke. Dann setzte er sich auf den Stein und sagte leise: "Schöne Dame? Darf ich fragen was sie hier machen?" Sie schnellte herum, riss die ohnehin schon großen Augen auf und rutschte ins Wasser. Aber er hielt sie nur an der Hand und zog sie mit sich auf sein Boot, gab ihr eine Decke und zusammen fuhren sie zur Insel. Danach vergingen viele Jahre, sie heirateten, gründeten eine Familie und immer mehr Leute kamen auf die Insel. So wuchs das kleine Dorf von Jahr zu Jahr mehr!" Meine Mutter verstummte und strich mir durchs Haar.
"Und die robben Frau? Was ist aus ihr geworden?"
"Sie fand nie ihre frühere Haut. Aber in der Seele aller 1. geborener Töchter lebt sie stets weiter!"
"Und was, wenn einer der Töchter das Fell finden würde?" Es schauderte mich.
"Nun, alle nachkommen Ihrer fühlen sich genauso wie sie dem Meer sehr nahe. Wenn sie das Fell also finden würde, so müsste sie, befürchte ich, zurück ins Meer. In Gestalt einer Robbe!" Ich sah meine Mutter wieder mit meinem Ausdruckslosen Blick an. Sie war die 1. Geborene Tochter ihrer Generation. Ich musste verhindern, dass sie je die Haut fand und dazu müsste ich sie selbst verstecken.
Also machte ich mich in den nächsten Wochen an die Arbeit das Fell zu suchen und siehe da, als ich eines Tages auf dem Dachboden das vom Dach herunter gekommene Stroh wegräumte entdeckte ich tatsächlich einen gut erhaltenes Robbenkörper. Ich hob ihn auf. Noch nie zuvor hatte ich derartiges berührt und während die weich Oberfläche durch meine Finger glitt, ging hinter mir die Tür auf. Es war schon späte Nacht, deshalb hatte ich vermutet, meine Familie würde schon schlafen. So bewies mir die Gestalt meiner Mutter in der Tür das Gegenteil. Ich sprang auf.
"Tyra..." Ihre Stimme zitterte, "Geh ins Bett!" So schnell ich konnte schlüpfte ich an ihr vorbei, die Treppe hinunter. Meine Mutter aber betrat das Zimmer.
Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Bruder geweckt. Er war völlig aufgelöst und das, was ich aus den Bruchstücken, die er heraus brachte, verstand, konnte ich einfach nicht glauben. Und als er dann >schnell< rief gefror mir das Blut in den Adern. Ich rannte aus dem Haus, wo mein Vater saß, das Gesicht in den Händen vergraben. Er weinte still und ich wusste, was geschehen war. Meine Mutter hatte das Fell genommen und wie es die Legende besagte, hatte sie nichts zurückhalten können. Und nun schwamm sie als eine wiedergeborene Robbe im Meer, hatte alles vergessen, was ihr doch so wichtig gewesen war.

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dies ist eine geschichte, die ich zum thema "kurz geschichten" in deutsch schrieb.Wir bekamen eine Karte, zu der wir eine Geschichte schreiben sollten. das bild auf der karte, seht ihr oben.
das war in der 8. klasse. heute bin ich in der 10. und sehe in dieser geschichte viele ... viel zu viele ... fehler, aber ich mag sie trotzdem.
denn wie die robbenfrau liebe ich das wasser und das ende jagt mir, obwohl ich es selbst erfand, einen schauer über den rücken.
ich hoffe ihr mögt sie =)

ur KC with 愛

4 Kommentare:

  1. wow
    diese geschichte is wirklich wunderschön :) hab sie mir 2mal durchgelesen :)

    ld

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  2. *schaut anch unten*
    lüg nich jeder weiß das du nich lessen kannst -.-

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  3. *oben xD nich unten

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  4. Woah..
    Is wirklich...
    Ich finde keine Worte.
    Eine klasse Gechichte; ich hab immernoch Gänsehaut.

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